• 01. April 2024 · 11:21 Uhr

Analyse zum Formel-1-Fahrermarkt 2025: Alle warten auf Max Verstappen

Max Verstappen blockiert den Formel-1-Fahrermarkt für die Saison 2025: Erst wenn er sich entscheidet, können die anderen Fahrer und Teams reagieren

(Motorsport-Total.com) - Mehr als die Hälfte der Cockpits in der Formel-1-Startaufstellung für 2025 sind noch zu haben, aber ein Mann blockiert die "Silly-Season": Max Verstappen. Denn die großen Fragen lauten: Bleibt Verstappen bei Red Bull oder wechselt er das Team? Und falls er wechselt: wohin?

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Max Verstappen: Was er 2025 macht, hat Auswirkungen auf alle anderen Fahrer Zoom Download

Was noch vor wenigen Wochen undenkbar gewesen wäre, ist durch die Turbulenzen bei Red Bull rund um Christian Horner und die internen Machtkämpfe im Energydrink-Rennstall plötzlich zu einer realen Möglichkeit geworden: Verstappen könnte auf dem Markt sein, wenn er Ausstiegsklauseln in seinem Red-Bull-Vertrag aktiviert. Und dann könnte ihn sein Weg zu Mercedes führen.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff erklärte offen, dass der dreimalige Weltmeister seine erste Wahl sei, um Lewis Hamilton zu ersetzen, der 2025 von Mercedes zu Ferrari wechselt.

Aston Martin scheint ebenfalls Interesse an Verstappen zu haben. Ein Angebot an Red-Bull-Stardesigner Adrian Newey in Kombination mit Honda-Werksantrieben ab 2026 könnte als ein Versuch betrachtet werden, das richtige Umfeld zu schaffen, um Verstappen zu ködern.

Warum Toto Wolff keine Eile hat

So oder so: Alle warten sie auf Verstappen. Und allen voran Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Ihn haben seit der Wechsel-Bekanntgabe von Hamilton etliche Fahrer und Manager kontaktiert. Doch von einer schnellen Entscheidung seitens Mercedes ist nicht auszugehen.

"So sehr uns [der Wechsel] von Lewis überrascht hat: Jetzt möchte ich mir wirklich Zeit lassen", sagte Wolff in Melbourne im Gespräch mit Fox Sports Australia.

"Wir haben einen Platz frei, den einzigen in den Topteams. Außer Max entscheidet, dass er geht. Dann wäre der Platz bei uns nicht mehr frei."

Wer bei Mercedes in der "Warteschleife" hängt

Mercedes habe aber auch noch "ein paar [andere] Optionen, die für uns wirklich interessant sind", betont Wolff. Er verweist auf ein "sehr junges Supertalent bis hin zu anderen, die viel Erfahrung haben".

Doch Wolff stellt nochmals klar: "Es wird nicht in den nächsten paar Wochen oder Monaten passieren. Denn ich will den Markt weiter beobachten." Dann fällt der entscheidende Satz: "Es hängt davon ab, was Max macht."

Und so hängen die weiteren Mercedes-Kandidaten in der Warteschleife, zum Beispiel Mercedes-Junior Andrea Kimi Antonelli, das von Wolff erwähnte "Supertalent". Ihn könnte Mercedes nach nur einem Jahr in der Formel 2 direkt in die Formel 1 holen, sofern Antonelli dann bereit ist.


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Doch Antonelli ist nur einer von vielen Fahrern, die sich Hoffnungen auf die Hamilton-Nachfolge machen: Auch Fernando Alonso, Carlos Sainz, Esteban Ocon und Alex Albon werden als mögliche Kandidaten gehandelt.

Selbst Carlos Sainz schaut auf Max Verstappen

Der Fall von Sainz ist der dringlichste, da er im Gegensatz zu seinen genannten Kollegen nicht die Möglichkeit hat, dort zu bleiben, wo er ist - bei Ferrari. Denn Sainz war der "Kollateralschaden" bei Ferraris kühnem Werben um Hamilton und ist nun aktiv auf der Suche nach einem neuen Job.

Allerdings ist das Ansehen von Sainz in der Formel 1 zuletzt deutlich gestiegen, vor allem durch seine Siege in Singapur und zuletzt in Australien. Er ist damit der einzige Fahrer außerhalb von Red Bull, der in den zurückliegenden 500 Tagen Grands Prix gewonnen hat.

Aber: Auch sein Schicksal hängt vermutlich von Verstappens Entscheidung ab. Sprich: Welche Cockpits sind noch zu haben, wenn klar ist, was Verstappen macht?

Wenn Verstappen bleibt, wo er ist, und Mercedes sich für eine andere Option entscheidet, dann ist Sainz in einer schwierigen Position. Sauber, das zur Saison 2026 in Audi aufgeht, wäre dann seine beste Chance, auch wenn es zwangsläufig einen Rückschritt bedeuten würde, zumindest kurzfristig.

Carlos Sainz: Rückkehr zu Red Bull?

Aber Sainz gilt jetzt auch als Option für das zweite Cockpit bei Red Bull, das aktuell Sergio Perez besetzt. Interessanterweise war es ausgerechnet Teamchef Christian Horner, der in Melbourne unaufgefordert Sainz' Namen ins Spiel brachte.

Auf die Frage nach den Aussichten von Racing-Bulls-Fahrer Yuki Tsunoda, ins Hauptteam befördert zu werden, antwortete Horner: "Yuki ist ein sehr schneller Fahrer, das wissen wir. Aber ich denke, wir wollen bei Red Bull Racing die beste Paarung haben, die wir kriegen können. Und manchmal muss man auch über den Tellerrand schauen."


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Das Rennen in Australien habe "ein sehr schneller, arbeitsloser Fahrer" gewonnen, meinte Horner. Er könne bei einem so "dynamischen Fahrermarkt [...] keine Möglichkeit ausschließen", zumal bei einer solchen Leistung von Sainz.

Ein klarer Fall für Sainz ist es aber nicht. Denn Perez hat bisher in der Saison 2024 alles getan, was er tun muss, um seine Position bei Red Bull zu stärken. Bedenkt man den offensichtlichen Mangel an Schwung bei Tsunoda und Daniel Ricciardos schwierigen Start ins Jahr 2024, scheinen sich Perez' Chancen gerade zu verbessern.

Red-Bull-Teamchef Horner jedenfalls meint: "Wir haben es nicht eilig."

Alonso will sich nichts diktieren lassen

So sieht es auch Alonso, wenngleich er betont: Seine sportliche Zukunft hänge nicht von Verstappen oder sonstigen Formel-1-Protagonisten ab.

"Ich war schon immer so. Manchmal hat es mir geholfen, manchmal hat es mir geschadet, Herr meines Schicksals zu sein", sagte Alonso. "Ich habe entschieden, wann ich ein Team verlasse, wann ich mich einem Team anschließe. Ich habe entschieden, wann ich mit der Formel 1 aufhöre und wann ich zurückkomme."

"Und jetzt werde ich entscheiden, was ich nächstes Jahr mache. Ich werde nicht dem folgen, was andere tun, und sie diktieren nicht mein Schicksal. Ich werde es selbst in die Hand nehmen. Im Guten wie im Schlechten, so bin ich nun einmal."


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Von einem Verbleib bei Aston Martin über einen Wechsel zu Mercedes, Red Bull oder einem anderen Team bis hin zum Karriereende in der Formel 1: Alles ist denkbar bei Alonso.

Und das ist nur der Anfang auf dem Fahrermarkt

Aber Verstappen, Sainz und Alonso sind nur drei Fahrer, die mächtig Bewegung in den Fahrermarkt bringen könnten. In ihrem Windschatten warten weitere Fahrer auf ihre Chance: Routiniers wie Valtteri Bottas oder das Alpen-Duo Ocon und Pierre Gasly oder die Nachwuchstalente Liam Lawson und Oliver Bearman wollen und müssen sich für 2025 und darüber hinaus positionieren.

Es ist also viel Musik drin im Formel-1-Fahrermarkt 2025. Offen ist nur, wer welchen Platz kriegt, wenn die Musik aufhört zu spielen - und wer dann womöglich komplett leer ausgeht.

Sicher ist nur eines: Verstappen steht auf der Poleposition. Und seine Entscheidung wird einen "Domino-Effekt" auf alles Weitere haben.

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