Großes Thema am Donnerstag in Japan bleibt Fernando Alonsos Strafe im Australien-GP. Zumindest für die Formel 1, weniger aber für Alonso selbst. Der hat seinem Ärger inzwischen Luft gemacht, jetzt hat er Besseres zu tun. Nicht einmal im freitäglichen Fahrerbriefing will er das Thema noch einmal breittreten, denn: "Wir haben hier neue Teile, denen wir uns annehmen und die wir untersuchen müssen."

In den ersten drei Rennen ist Aston Martin schließlich zuerst einmal mit einigen nennenswerten Defiziten aufgefallen und war weit davon entfernt, so wie im Vorjahr um Podien zu kämpfen. Besonders im Renn-Trimm hat der neue AMR24 bislang einen besorgniserregenden Hang zu erhöhtem Reifenverschleiß gezeigt, den der 2023er-Vorgänger überhaupt nicht hatte. Doch es ist die hohe Entwicklungsrate, welche Alonso im neuen Jahr noch positiver stimmt.

In Japan bringt das Team einen umgestalteten Unterboden, eine teilweise umgestaltete Verkleidung und einen neuen Beam Wing an die Strecke. Das Entwicklungstempo ist dieses Jahr hoch. Am zweiten Wochenende in Jeddah hatte Aston Martin die Vorderradaufhängung angepasst, zuletzt in Australien einen neuen Frontflügel gebracht.

Ende der Update-Defizite bei Aston Martin

"Bis jetzt waren wir sehr aggressive bei der Entwicklung", meint Alonso und ortet hier die Lektionen, die man abseits der Strecke auf die harte Tour lernen musste. "Letztes Jahr hatten wir ein sehr schnelles Auto und mussten abseits der Strecke viel lernen, wie man ein Auto entwickelt, um mit den Top-Teams mitzuhalten. Dieses Jahr halten wir bei dieser Art von Entwicklung mit, das sind alles sehr gute Zeichen."

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Das diesjährige Auto ist zwar aktuell noch etwas hintendran und kein Podiumskandidat, aber alle Daten stimmen, die Leistung auf der Strecke ist wie erwartet. "Wir haben mehrere Bereiche für Verbesserung über den Winter identifiziert, und der AMR24 war in allen diesen Bereichen ein Schritt vorwärts und ist eine starke Plattform für Entwicklungen", versichert der stellvertretende Technik-Chef Eric Blandin.

In Alonsos Augen hilft jetzt die Tatsache, dass der AMR24 keine große einzelne Schwäche hat: "Denn das würde sonst bedeuten, dass du irgendetwas falsch kalkuliert hast oder dass du etwas nicht komplett verstehst. Für uns geht es nur darum, mit Verbesserungen mehr Abtrieb auf das Auto zu packen."

Alonso sieht Aston Martin im Update-Rennen mit Top-Teams

Denn auf dem Papier ist "mehr Abtrieb" die offensichtliche und einfachste Lösung. Wenn effizient umgesetzt, reduziert das Reifenverschleiß, und verbessert auch die ganzen anderen kleinen Defizite, die den Aston Martin AMR24 aktuell noch plagen. Für diese Verbesserungen gibt es auch schon einen klaren Fahrplan.

Aston Martin-Fahrer Fernando Alonso gibt den Medien Interviews
Fernando Alonso am Donnerstag in Japan, Foto: LAT Images

"Ich denke, wir sind in diesem Jahr im Rennen", folgert Alonso. "Letztes Jahr waren wir nicht einmal im Rennen." Da war Aston Martin wiederholt mit Updates aufgefallen, die nichts erreichten, und dieser Durchhänger ist der eigentliche Grund für das Abrutschen des Teams hinter Ferrari und McLaren.

Aktuell kämpft Aston Martin noch mit Mercedes. Alonso konnte sich aber auf der Strecke zwei Rennen in Folge schon behaupten. Noch mehr gute Nachrichten gibt es später in der Saison. "Mit der neuen Fabrik ist es einfacher, natürlich, und am Ende des Jahres kommt der neue Windkanal", erinnert Alonso. Bislang arbeitet das Team nach wie vor im Mercedes-Windkanal.