33 Formel-1-Qualifyings hatte Logan Sargeant inklusive der Sprint-Qualifikationen vor dem Miami-GP auf dem Buckel, allerdings auch 33 Niederlagen gegen Teamkollege Alex Albon. In seinem Heimat-Staat gelang Sargeant endlich der lang ersehnte erste Sieg im Qualifying-Duell gegen den Thailänder. Doch wirklich freuen konnte sich der US-Amerikaner darüber nicht.

Denn für Sargeant ist es ein klassischer Pyrrhus-Sieg. Zwar landete der derzeit Letzte der Formel-1-WM im Sprint-Qualifying am Freitagabend vor Albon, allerdings auch nur dank kräftiger Mithilfe seines Teamkollegen und ohne einen weiteren Fahrer hinter sich zu halten. Die Blamage für Williams war mit P19 und P20 perfekt.

Pleite im Sprint-Qualifying: Williams patzt zweimal

Sargeant konnte sich vor allem deshalb nicht freuen, weil er mit seiner eigenen Runde nicht zufrieden war. "Wir waren in dieser Session ziemlich schnell und verfügten über viel Potenzial. Aber ich hatte einen starken Quersteher in Sektor 1", ärgerte er sich. Damit war sein Qualifying bereits früh gelaufen: "Leider bekommt man im Sprint-Qualifying nur einen Reifensatz und damit war es das", so Sargeant.

Alex Albon hatte auf seinem entscheidenden Q1-Run einen noch schwereren Fehler zu verzeichnen, übertrat die Streckenlimits und verlor damit seine Rundenzeit. Sein Fazit zur Williams-Pace fiel nicht so optimistisch aus: "Wir hatten viele Probleme mit den Sprint-Qualifyings auf den härteren Reifensätzen."

Zu viel riskiert: So erklärt Alex Albon seine Pleite im Sprint-Qualifying

"Wir veränderten zwischen FP1 und dem Qualifying viel und haben es offenbar etwas übertrieben. Wir zockten, aber der Poker ging nicht auf", fasste er zusammen. Auf seiner anderen Runde in Q1 fehlten ihm über drei Zehntel auf Sargeant und über eine halbe Sekunde auf den Rest der Welt.

Sargeants teaminterner Qualifying-'Sieg' kam zu einem Zeitpunkt, zu dem er auch abgesehen von den Fahrfehlern kaum Grund zur Freude haben kann. Denn Mercedes-Junior Andrea Kimi Antonelli wird derzeit bereits in Position gebracht, um ihn nach einem beeindruckenden Test auf dem Red Bull Ring noch während der laufenden Formel-1-Saison zu ersetzen.

Für den 17-Jährigen wurde eine Ausnahmegenehmigung beantragt, um noch vor seinem 18. Geburtstag in die Königsklasse zu kommen und damit wohl zu Williams. Für den Sprint rechnet Sargeant sich aufgrund seiner Startposition nicht viel aus. Die Priorität liegt darauf, auf dem rutschigen Asphalt des Miami International Autodrome das Auto für das Qualifying heil zu lassen.

Albon blickt ebenfalls pessimistisch auf das kurze Rennen am Samstag. "Wir müssen bis zum Sprint-Rennen warten, ehe wir etwas am Setup ändern können", sagte er. 2024 öffnet sich zwischen dem Sprint und dem Qualifying für das Hauptrennen Parc Ferme noch einmal für Setup-Änderungen.

Revolution bei Aston Martin: Stroll düpiert Alonso

Verkehrte Welt gab es in Miami nicht nur bei Williams. Auch bei Aston Martin stand die Hackordnung Kopf. Beide Fahrer schafften es in Q3, dort setzte sich aber schließlich Lance Stroll knapp gegen Fernando Alonso durch und das, obwohl der Kanadier auf gebrauchten Reifen unterwegs war, während der Doppel-Weltmeister frische Pneus aufgezogen hatte.

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