Fünf Jahre musste China auf die Formel 1 warten und bis zu seiner mittlerweile dritten Saison in der Königsklasse musste Guanyu Zhou auf seinen ersten Heim-Grand-Prix warten. Dieser begann am Freitag gleich wie gemalt für den Chinesen und vor allem für sein Team. In Shanghai erreichte Sauber zum ersten Mal in dieser Saison das entscheidende Qualifying-Segment und das auch noch gleich mit beiden Fahrern.

Valtteri Bottas landete in SQ2 auf der siebten Position. Für tosenden Jubel der chinesischen Fans sorgte aber der zehnte Rang von Guanyu Zhou in derselben Session. Erst in SQ3 relativierte sich dann die Sauber-Pace ein bisschen. Bottas belegte zwar zwischenzeitlich die zweite Position, wurde aber bis zum Ende der Session auch bis auf P9 zurückgereicht. Hinter ihm nur sein Teamkollege.

Guanyu Zhou überrascht mit Top 10 vor Heim-Publikum: Großartiges Gefühl

"Es fühlt sich großartig an", freute sich Zhou über den SQ3-Einzug vor Heim-Publikum. Seiner Meinung nach kostete der Wetter-Umschwung vor dem letzten Segment die Chance auf eine bessere Platzierung. Denn während SQ2 verwandelte sich der leichte Regen in starke Regenfälle: "Wenn es trocken gewesen wäre, dann hätten wir eine bessere Chance gehabt", schlussfolgerte er.

Der erste Anlauf im zweiten Segment war noch ausreichend trocken für die Medium-Reifen, in SQ3 waren dann die Intermediates unausweichlich. "Die Runden, die wir in SQ1 und SQ2 zustande brachten, zeigten, dass viel Potenzial vorhanden ist", erklärte Zhou. In Q3 zeigte er davon aber nicht viel: Im ersten Versuch leistete sich Zhou einen Fehler, im zweiten fehlten ihm schließlich über zwei Sekunden auf Bottas.

"Nachdem ich nur eine Runde hatte, versuchte ich zumindest eine [gezeitete] Runde durchzubringen und dann konnte ich nicht viel kämpfen. Ich hatte mit dem allgemeinen Grip einige Probleme", erklärte Zhou diesen Rückstand.

China-GP: Wie stehen die Chancen auf die ersten Sauber-Punkte?

Valtteri Bottas brachte nach dem Sprint-Qualifying ebenfalls seine Freue über die guten Startpositionen zum Ausdruck. Er wollte die Ausgangslage aber nicht überbewerten. "Ich habe keine Ahnung, wie die Rennpace ist", sagte er.

"Im FP1 entwickelte sich die Strecke stark und machte die Ausgangslage hart zu lesen. Aber zumindest auf eine Runde sahen wir nicht so schlecht aus und unter allen Bedingungen waren wir mit dabei. Das macht Hoffnung für das restliche Wochenende", führte der Finne weiter aus.

Sauber-Fahrer Valtteri Bottas
Valtteri Bottas qualifizierte sich in China auf Rang 9., Foto: LAT Images

Zunächst steht aber einmal der Sprint am Samstag an. Verglichen mit den normalen Grands Prix hat Sauber dort möglicherweise einen Vorteil im Kampf um Punkte. Denn im Sprint gibt es keine Boxenstopps und bei den bisherigen Grands Prix war das die große Schwäche bei Sauber. Mehrmals haperte es aufgrund eines technischen Problems am Stopp. Ein Problem, das man eigener Aussage zufolge nur mit einer Notlösung behandelt hat. Eine echte Lösung soll es erst in einigen Wochen geben.

Zhou warnte vor dem Rennen: "Ich weiß, dass die Leute, gegen die wir kämpfen, möglicherweise eine bessere Longrun-Pace haben als wir." Seine Losung: "Wir gehen Schritt für Schritt. Der erste Schritt ist es, in den Top 10 zu bleiben und dann kann im Sprint-Rennen immer noch alles passieren."

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